Koblenz -- Abu Simbel    9.929 km in 57:43 h   mit dem Ul nach Ägypten und zurück

1.Teil   Koblenz EDRK  --  Borg el Arab HEBA

Pilot Werner Dupp mit Zodiac Z 602 , und Pilot Ernst Paul mit CT-SW , Georges Hoffmann und Claude Kisch mit  VL3

Das A und O einer derartigen Reise ist natürlich die Flugplanung. In unserem Fall hat sie 4 Monate und hunderte e-Mails erfordert bis alles geklärt, alle Permissions erteilt waren. Dank der hervorragende Unterstützung des Flight-Planner Teams der Fa. IFOS konnten wir alle verfügbaren Karten optimal nutzen und kombinieren. Die Navigation war kein Problem, selbst mit Straßenkarten kann man fliegen. Dank unseren griechischen Freunden vom AERO CLUB of CHANIA bekamen wir die Erlaubnis auf dem MIL Flugplatz Zwischenstopp zu machen.

Unser erstes Ziel am 17.04. in Alexandria zu landen von wo aus die 5. Rallye du Nil startet. Der Hinflug soll über den Balkan gehen, da wir schon reichlich Erfahrung mit Italien hatten und diese Strecke für den Rückflug vorgesehen war. Zunächst die Strecke über Sarajevo – Skopje – Thessaloniki – Kreta übers Meer dann direkt an die afrikanischen Küste nach Alexandria um die Wasserstrecke so kurz als möglich zu halten. So war die Theorie.

Bis nach Slovenien und Kroatien ist das VFR Fliegen problemlos möglich, nichts besonderes für geübte UL Flieger. Die Schwierigkeiten fangen, so die Horrorstorys einiger Fliegerkameraden, in Griechenland an. Es sind zwar Anflugblätter der Flugplätze verfügbar da es aber weder von ICAO noch Jeppesen VFR Karten gibt, bleiben für die Streckenplanung nur die TPC Karten übrig. Diese sind jedoch nicht notwendig, da ab Griechenland und später auch in Ägypten, nur noch nach Lower Charts geflogen und das übliche VFR Verfahren nicht angewendet wird. Wer sich darauf nicht bestens vorbereitet kommt schlecht mit der griechischen und ägyptischen Luftaufsicht zurecht.

Doch unser Balkanflug, so wie wir geplant hatten, war nicht möglich. Zwar bekamen wir anstandslos die notwendigen Slots für Sarajevo und Skopje die Überfluggenehmigungen von Bosnien und Macedonien jedoch keine Überfluggenehmigung für das Kosovo. Hier hat die NATO die Luftaufsicht und den gesamten Luftraum von GND bis unlimited gesperrt. Also war vorauszusehen, dass wir an der kroatischen Küste bis Korfu fliegen müssen. Dabei sollte der Luftraum von Albanien nicht durchflogen werden.


1. Tag 11.04.2008
Koblenz EDRK – Worms EDFV – Punitz Güssing LOGG 880 km - 5:24 h

Der Stress beginnt gleich nach dem Start, der Ernst muss Notlanden weil der Motor spuckte und rumpelte. Der Schreck ist groß, ist die ganze Tour schon vorbei?
Es sieht so aus, als ob es sich um einen Kolbenfresser handelt. Kompression beim Propellerdrehen nur noch auf 3 Zylindern. Dann aufatmen. Eine Zündkerze hat sich verabschiedet indem sie einfach auseinander gebrochen ist. Das Gewinde steckt noch im Zylinderkopf. Nach 2 Stunden sind wir wieder in der Luft.
Dies sollte nicht der letzte Stress für den Ernst werden.
Der Flug dauert nur 54 Minuten, dann sind wir in Worms und froh am Boden zu sein. Das Wetter sieht übel aus. Die Wetterfrösche vom GAFOR zeigen uns ein Loch über Heilbronn. Also wieder starten und los.  Die Jungs aus Worms sind etwas perplex, um sie nicht unnötig zu beunruhigen melden wir den Flug bis Spyer an.
Das Wetter wird immer besser, also fliegen wir nicht nur nach LOLS Schärding-Suben wie geplant sondern gleich nach Puniz Güssing LOGG.  http://www.aviator.at/airport/1logg.htm
Dies ist der weiteste Platz den wir ohne Flugplan anfliegen können und das Wichtigste, er liegt schon südlich der Alpen.  Landung bei starkem Seitenwind, na ja, ging mal wieder gut.
Der Kroatische Wirt, ein erfahrener Flieger, empfängt uns wie erwartet, alles wird bestens organisiert, Unterkunft und Verpflegung sind gesichert.



  
                                                                                                                                                   Anflug auf Sarajevo LQSA
2. Tag 12.04.2008
Punitz Güssing LOGG - Sarajevo LQSA 423 km – 2:31 h

Der Tag beginnt mit einem hausgemachten Frühstück, wir werden abgeholt und zum Platz gebracht, der Wetterausdruck liegt schon bereit, Sarajevo hat 8.000 ft Untergrenze, unterwegs ist mit starken Schauern zu rechnen. Wir bekommen noch Sprit von der Tankstelle und fliegen wie im Flugplan geplant los. Der erste Schauer zwingt uns schon direkt zum 2. WP. Budapest ist sofort hörbereit und gibt Info wie immer. Next Zagreb Info und weiter auf die Panonia Route. Das Wetter wird immer schlechter. Wir haben in 2.000 ft gerade noch Bodensicht. In den Bergen müssen wir auf 5.000 ft steigen, vor Sarajevo auf 6.000 ft gehen. Der Anflug ist mal wieder vom feinsten, 60 kn auf der Nase und im Final 25 Kn Crosswind. Landung mit  Applaus der Zuschauer in leichtem Nieselregen. Wir sind da. Unsere Flieger bleiben auf dem Vorfeld stehen und werden mit Betonklötzen gesichert. Wo ist der 3. Flieger aus Luxemburg?  Kommt später war meine Antwort. Keine Ahnung wo Georges ist, er will heute die ganze Strecke von Luxemburg fliegen. Später erfahren wir, dass er in Banja-Luka gelandet ist. Das Wetter ist am Abend bei uns gut, blauer Himmel, aber er kommt nicht mehr über die Berge.
Wir werden von Stefan empfangen und zur Unterkunft gefahren. Nach kurzer Verschnaufpause machen wir einen Abstecher in die Altstadt.
Wir organisieren uns noch Spritkanister. In Sarajevo Intern. gibt es keinen Sprit. Mit Jet Fuel können wir nichts anfangen. Der Sprit an der Tankstelle kostet 2 Mark /Liter. Von diesem Preis werden wir auf der Reise noch träumen.
Am Abend planen wir den nächsten Tag, wir wollen Rundflüge machen, wenn es das Wetter zulässt durch das Tal der Neretva nach Mostar fliegen.

  

  
                              Spaziergang durch die Altstadt von Sarajevo                                                               Blick auf die Stadt

3. Tag 13.04.2008
Sarajevo LQSA – Mostar LQMO – Sarajevo LQSA 221 km – 1:26 h

Der Tag beginnt mit Sonnenschein, es sieht gut aus. Nach kurzem Frühstück geht es zum Flugplatz. Die Bürokratie wächst sich aus, bis wir endlich in der Kiste sitzen. Eine Passagiegebühr wird fällig, Gerade mal 18 € für einen Rundflug neben der Landegebühr nebst Handling. Unser Slot nach Mostar wird beantragt und ein entsprechender Flugplan aufgegeben. Nach dem Start gibt es plötzlich Meldepunkte die niemand kennt und die auch nicht veröffentlicht sind. Aber trotzdem fliegen wir weiter bis  wir erfahren dass Mostar heute geschlossen ist. Dafür handele ich mir noch einen Einlauf von der Luftaufsicht ein, weil ich unerlaubt in die CTR von Sarajevo einfliege. Später geht es zu einem Aussichtskaffee auf dem Berg. Es ist wirklich beeindruckend, wie diese Stadt aussieht. Am Abend versuchen wir noch einmal Spritt zu bunkern. Der Amtsschimmel wiehert besser als in Deutschland. Der Tankvorgang dauert 3 Std. Alleine auf weiter Flur binde ich im strömenden Regen noch den Flieger vom Ernst fest. Er hatte vergessen seine Haken einzuschrauben, daher konnte das Ground-Handling Personal den Flieger nicht festbinden.
Mir reicht es für Heute. Müdes sind wir alle. Der Besuch in der Jägerkneipe zu der uns Stefan einlädt und das hervorragende Essen entschädigen uns für alle Mühen des Tages Der Schlafentzug ist deutlich zu bemerken.



   
  Flug durch das Tal der NERETWA                      Anflug auf  Mostar LQMO                             Flug durch das Tal der NERETWA

4. Tag 14.04.2008
Sarajevo LQSA – Kerkira LGKR 607 km – 3:38 h

Der Tag fängt gut an. Das Wetter passt. Der Amtsschimmel wiehert nach bestem Gewissen. Der obligatorische Benzintransport durch die Sicherheitskontrolle ist dieses Mal etwas leichter, dauert nur ½ Std.. Ein Unding, dass es keinen Sprit auf dem Flugplatz gibt.
Wir haben zusätzlich 2 Std. für die Vorbereitungen eingeplant. Die brauchen wir auch. Wetterberatung, Briefing, Flugplan, Bezahlen. Um 12:00 heben wir pünktlich ab, diesmal kennen wir den Ausflugspunkt. Durch das Tal der Neretva, die tiefste Schlucht Europas, nach Mostar. Heute ist die Kontrollzone aktiv. Weiter durch die Berge , Centerline 6.000 ft. über Dubrovnik, dann am Meer entlang, unsere Route wird leicht geändert, die Kontroller sind nett und hilfsbereit. Albanien ist kein Problem, wir können an der Küste fliegen. Das Wetter wird langsam schlechter, wir müssen sinken, nach und nach bis auf 1.000 ft.  Die Verbindung mit Tirana reißt ab, Kerkira Appr. bekommen wir noch nicht und wir müssen die vorgegebene Route verlassen. Wir fliegen über Wasser, direkt an der Küste entlang. Am vorgegebenen Meldepunkt immer noch kein Kontakt zu Kerkira Appr. Nach kurzer Diskussion beschließen wir über die normale Einflugroute weiterzufliegen. Nun bekommen wir Kontakt zum Turm. Der Anflug wieder Centerline über den Platz und rechts Quer zur 35, die Landefreigabe kommt sofort.

  
       entlang der Dalmatinischen Küste                 das Wetter wird immer schlechter                     bald nur noch 300 ft über Wasser



Wir landen in strömenden Regen. Am Rand stehen schon 3 Holländer und warten neben ihrem Flieger auf den Bus. Das Handling ist professionell, ich muss die Zodiac jedoch selbst an ein Drahtseil festbinden.
Wir bekommen noch gesagt, dass wir für den Abflug mind. 2 Std. einplanen sollen, wegen der Papiere.
Ins Hotel sind es nur 300 m, der Taxifahrer will dafür 5 €. Das ist es uns wert, im strömenden Regen.
Nach kurzer Verschnaufpause laufen wir in die nächste Kneipe. Sieht etwas nach Pommes-Bude aus, hat aber einen sehr netten Gastwirt, das Essen ist Prima, der Wein auch. Unsere griechischen Tischnachbarn sind sehr gesprächig und wir unterhalten uns angenehm. Deutsch wird dem englisch bevorzugt. Wir haben viel Spaß, alles wirkt sehr familiär und gastfreundschaftlich. Eigentlich wollten wir schnell ins Bett aber es wird dann doch 12:00.

   
                Anflug auf Kerkira                               am Abend lassen wir uns es gut gehn

   
                                                                                am nächsten Tag, das schönste Wetter                  auf dem Tower     

 
5. Tag 15.04.2008
Kerkira LGKR – Ikaros – Chania LGSA 698 km – 3:48 h

Der Tag fängt gut an. Das Wetter passt, wie erwartet und vorhergesagt.
Nach kurzem Spaziergang erreichen wir den Flughafen. Die freundliche Dame von Olympic-Airways kommt bald und wir sind voller Hoffnung, dass es heute schnell geht. Doch unser Pechvogel Ernst hat Probleme mit seiner VISA Karte. Keine Deckung, wie kann dass sein ?
Auf jeden Fall bezahlen wir keine Landegebühr, da wir vom Aero-Club Koblenz kommen. Wir gehen auf den Tower um den Flugplan zu machen. All unsere Planungen können wir über den Haufen schmeißen, denn wir müssen die vorgeschriebenen  Routen fliegen. Sei’s drum, dann noch zur Wetterberatung, hier treffen wir zum ersten mal den Sven mit seiner Co Pilotin Eveline.
Ich kannte Sven schon von der Vorjahresreise nach Tunesien.
Jetzt muss nur noch der Tankwagen kommen. Mit einem Formationsstart verabschieden wir uns von Kerkira. Georges hat den Funk übernommen und macht die Nr. 1. Schöner Flug entlang der Küste, dann auf 10.000 ft steigen, die Berge sind wirklich so hoch, wie in der Karte angezeigt. In`s Tal  zum Ikaros Airfild, gerade mal 1,5 Std. Flugzeit. Schöner Platz, mit allem was der Flieger braucht. Leider gibt es kein Essen. Wir planen den Weiterflug, jetzt gibt der PC von Ernst seinen Geist auf. Der Flugplatzbesitzer ist sehr hilfsbereit und freundlich, wir erhalten viele Tipps für unsere Streckenplanung. So wie wir das gedacht haben geht es nicht. Hier wird nur auf IFR Routen geflogen. Privatfliegen ist ein kleines Baby in Griechenland erfahren wir vom Platzbesitzer. Pünktlich um 15:00 UTC heben wir genau nach Flugplan ab. Außer der Ernst, der landet sofort wieder. Beim Start ging die Tür auf und seine Ausrüstung flog auf die Landebahn. Wir kreisen 5 Minuten über dem Platz, dann geht es weiter. Der Wind steht schlechter, die Sicht ist diesig aber immer noch brauchbar.  Vorbei an Athen und Korinth.



Landung auf dem privaten Flugplatz  IKAROS
  
   über schneebedeckte Berge                             in die Ebene von IKAROS,  eine der 4 Tankstellen für LL100 in Grichenland 

  
  weiter über die grichischen Inseln                               vorbei an Athen                                  vor uns die Berge von Kreta



Über Funk höre ich zum ersten Mal den Konrad, er fliegt ca 100 km hinter uns. Schon bald können wir die schneebedeckten Berge von Kreta erkennen. Es sind lt. GPS noch 100 km.  Das Meer hat kleine Schaumkronen, die Luft ist gleichmäßig ruhig, der Wind nimmt jedoch zu. Die Landung in perfekter Formation klappt wie gewohnt obwohl der Controller uns für Hubschrauber hält. Na ja bei 80 km Gegenwind ist die GS von 120 km/h kein Wunder.

  
   Anflug auf  Chania  LGSA                                           die Flugzeugtankerflotte                 reichlich Platz zur Landung u. Formationsstart

  http://www.aer.gr/aeroclub/indexen.htm 
  alle sind sehr hilfsbereit und freundlich,         wir werden auf das herzlichste Begruesst

  
                Kosmas nimmt Platz                      auch Christos ( 1,90 ) findet genug Kopffreiheit

Am Boden werden wir sofort herzlich empfangen. Der erste Satz: “Kosmas kommt gleich“!  mal sehen wann das ist. Wir binden unsere Flieger an Ösen im Beton fest und machen uns abmarschbereit. Nachdem wir die Landeformalitäten, diesmal in kurzer Form, erledigt haben, fahren uns unseren griechischen Freunde Kosmas und Andreas ins Hotel. Wir sind mitten in der Altstadt von Chania, 50 m vom Hafen entfernt. Dann verabreden wir uns zum Abendessen. In der einfachen Kneipe gibt es prima Essen, heimische Kost mit griechischem Wein. Wir unterhalten uns prächtig, Flieger unter sich, jede Antwort bringt 10 neue Fragen hervor, ein Babylonisches Sprachgewirr tut der Sache keinen Abbruch. Das Interesse an unseren UL`s ist riesengroß, haben die Freunde doch bisher nur  E  Kisten und die werden immer teurer in der Unterhaltung.

  
             Chania Hafen bei Nacht                              wir fühlen uns pudelwohl                           der Hafen am Morgen

  
      die Markthallen                                               Georges macht die besten Fotos

6. Tag 16.04.2008

Zum ersten Mal auf dieser Reise möchte ich am Morgen noch länger schlafen. Wir bekommen einen guten Kaffee ansonsten ist das Frühstück spartanisch, schließlich sind wir in Griechenland. Am Brunnen im alten Hafen werde ich von Kosmas abgeholt und wir fahren zum Flugplatz. Natürlich kommen nach und nach jede Menge Interessenten zum begutachten unserer Flieger. Jeder möchte sich mal reinsetzen, alle sind begeistert, welcher ist der Beste, was kostet was?? usw. die üblichen Fragen. Dann fahren zur Tankstelle. Ohne große Probleme aus dem Flughafen raus und rein, die Kontrolle ist locker und ich kann in zwei Fahrten, dank der Kanister von Kosmas, alle Flieger voll tanken. Der Spritverbrauch ist sehr unterschiedlich. Für die gleiche Strecke haben die Zodiac und CT jeweils 36 Liter gebraucht, die VL3 nur ganze 24 Liter. Damit ist das Thema Reichweite auch geklärt. Wer nicht viel Sprit braucht, braucht auch keinen großen Tank.  Ständig starten und landen mit großem Getöse die F16, ab und zu mal ein Tankflugzeug. Wir sind auf der größten Basis der Amerikanischen Streitkräfte im Mittelmeerraum „SOUDA BAY“.
Kosmas hat dafür gesorgt, dass wir weder Landegebühr noch sonst etwas zahlen müssen. Wir sind Gäste. Am Nachmittag spazieren wir durch die Altstadt und genießen die griechische Küche und den Wein. Nach ausgiebiger Mittagspause planen wir den Weiterflug. Morgen müssen wir 760 Km fliegen, davon 600 über Wasser direkt nach Alexandria.

7. Tag 17.04.2008
Chania LGSA – Borg el Arab HEBA 802 km – 3:55h

Zum zweiten Mal auf dieser Reise möchte ich am Morgen noch länger schlafen, fast hätten wir verschlafen. Frühstück wie gehabt. Kosmas hat das Taxi schon organisiert. Um 08:00 Uhr geht es zum Flugplatz. Flugplanaufgabe wie gehabt mit den üblichen Hindernissen, die Route die wir uns vorstellen geht natürlich nicht. Aber so fliegen wir mitten durch die CTR über Heraklion, was wir natürlich nicht zu planen gewagt hätten. Kosmas ist auch da, er fliegt mal eben nach Athen. Wir verabschieden uns und bedanken uns für die herzliche Gastfreundschaft die wir genießen durften.
Der Abflug verzögert sich, wir stehen satte 30 Min. am Holdig-Point bis dass eine Staffel F 16 ihre morgendliche Übung beendet hat. Dann folgt ein Bilderbuchformationsstart wie er nur auf einem Militär Platz möglich ist. Zum ersten Mal starten wir wirklich nebeneinander und völlig parallel. Zunächst auf 3.000ft aus der Kontrollzone, dann in Richtung Heraklion, steigen. auf 9.500ft, überfliegen die Stadt in Richtung SITIA VOR und dann geht es Richtung Ägypten.

  
 Morgentraining der F 16                                    Start nach Alexandria mit 182 l Sprit                        Abschied von Chania

  
      entlang der Küste über Iraklion  LGIR                        vorbei an SITIA  LGST                    und dann nur noch Wasser 

550 km über Wasser. Wir haben leichten Rückenwind, fliegen immer deutlich über 200 km/h. Der Funkkontakt mit Cairo Appr. ist ein einziger Horror, sehr viel Verkehr, kaum zu verstehen, ich bekomme gar nicht mit, als Georges die Anweisung zur Richtungsänderung und sinken bekommt. Nach 03:55 Std. landen wir ohne Zwischenfälle in HEBA Borg el Arab. Hinter uns mindestens 3 Weitere Teilnehmer der Tour sind noch im Anflug.




  
   nach 3 Std über Wasser, die Küste von Ägypten in Sicht, unser Adrenalinspiegel sinkt merklich        Anflug Borg el Arab  ( HEBA )

Das Kartenmaterial ist äußerst spärlich

Wir sind die Ersten. Sofort nach der Landung sind wir von einer vielzahl von Helfern umrundet die alle durcheinander reden. „Passport please“, als wenn dies das Wichtigste wäre, wo ist das WC? Kurze Landemeldung nach Hause zu meinem Schatz. Das Refueling ist ein Benzinfass auf einem Gabelstapler. Der Preis astronomische 5 US $. Dass ich nicht Tanken will kann keiner verstehen. Ich werde noch 4 mal gefragt, ob ich wirklich sicher sei, Morgen wollen wir mind. 700 km nach LUXOR fliegen.  Na und ? für die Zodiac mit 2.000 km Reichweite kein Problem. Das Befestigen der Flieger ist für uns ein Problem, es gibt keine Möglichkeiten also müssen Gewichte herangeschafft werden. 
Den Ägyptern ist das scheiß egal.

   
          Passport please                                        Tanken aus dem Fass vom Gabelstabler, das Benzin ist teurer als Whisky  5 US$/Liter

Danach geht es zum Kleinbus, wir fahren 1 Std. in die Stadt. Die Hupe wird dabei ca 200-mal betätigt. Das Hotel ähnelt einem Hochsicherheitstrakt, von einer kilometerlangen Mauer umgeben passieren wir ein bewachtes Tor, kommen in eine andere Welt. Mit bewacht meine ich natürlich bewaffnet. Dann kommt die 2. Verteidigungslinie in gleicher Form, dieses Mal nur mit Zaun und Bewachung. Zum Schluss müssen wir durch den Metalldetektor um ins Hotel zu gelangen. Alle Achtung, die Ägypter meinen das ernst mit der Sicherheit der Touristen.

  

Das Hotel sieht aus wie eine alte Festung.
Im Innern erwartet uns eine Plakatfront und macht uns die Bedeutung der 5. Rallye du Nil klar. Kurzes Einchecken, aufs Zimmer und unter die Dusche. Die Begrüssung ist freundlich, die Teilnehmer beschnuppern sich, die Hälfte kenn sich bereits. Das sogenannte Briefing wird zur Katastrophe, Kühlschranktemperatur im Raum und keine Flug-Karten bzw. es sind nur Hyroglyphen auf unleserlichen Kopien. Wir - Briefen morgen - beim Frühstück, Besserung wir versprochen. Das Abendessen ist sehr gut, ich esse zu viel, wie soll ich da mein Gewicht halten? 

   

 

Ende des 1. Teils,  weiter mit  " The 5th International Aero Rally Egypt "